Info- und Dialog-Abend zum Thema Sonnenenergie
Fast 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Hünstetten und Idstein waren der Einladung des SPD-Ortsvereins gefolgt, um sich im Görsrother Dorfgemeinschaftshaus über die private wie öffentliche Nutzung der Sonnenenergie zu informieren. Darunter waren auch einige Hünstetter Kommunalpolitiker verschiedener Parteien sowie Hausbesitzer, die bereits eine eigene Photovoltaik-Anlage betreiben oder planen.
Eingangs begrüßte der SPD-Fraktionsvorsitzende und Pressesprecher Rainer Ratmann das Publikum und die beiden Experten Henry Blanke und Bernd Vergin zu dem zweistündigen Info- und Dialog-Abend. Im ersten und umfangreichsten Teil erläuterte der Görsrother Dipl.-Ing. für Verfahrenstechnik und Energieberater Blanke zunächst kurz die Abschnitte des Hünstetter Integrierten Klimaschutzkonzeptes von 2019, die sich mit dem Gesamtenergieverbrauch in der Gemeinde, dem bis dahin Erreichten und den weiteren Potentialen in Sachen öffentlicher wie privater Photovoltaik-Nutzung befassen. Der Referent konnte außerdem aus reichhaltigen Erfahrungen mit seiner eigenen, 20 Jahre alten Photovoltaik-Anlage berichten. Anschließend kamen etliche Fragen und Meinungsbeiträge aus dem Publikum. Dabei spielten unter anderem die Strom-Einspeise-Vergütung, Qualität, Robustheit und Material der Solarzellen, die staatliche und steuerliche Förderung einer Anlage, Cloud-Lösungen, Stromspeicher sowie die Nutzungsmöglichkeiten auch von auf den ersten Blick nicht optimal geeigneten Dächern eine wichtige Rolle.
Im zweiten Teil informierte der Wallrabensteiner Umwelt- und Verfahrenstechniker Bernd Vergin, der zugleich Dipl.-Wirtschaftsingenieur ist, über den in diesem Jahr ans öffentliche Stromnetz angeschlossenen Solarpark an der A 3 in Wallrabenstein. Der Syna-Regionalleiter skizzierte die Struktur und Entwicklungsgeschichte der Gesellschaft, die den Solarpark errichtet hat: die „Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus GmbH“, eine gemeinsame Gesellschaft des Rheingau-Taunus-Kreises, von 13 Kommunen aus dem Kreis, der Süwag und der Pro Regionale Energie eG. Danach ging er auf die gesetzliche Vorgaben und die Technik der auf einer Grünfläche errichteten Anlage ein. Der Solarpark ist eines von mehreren realisierten bzw. geplanten Photovoltaik-Projekten der prosperierenden Gesellschaft, die ein gutes Beispiel für eine gelungene interkommunale Zusammenarbeit darstellt. Vergin erwähnte auch aktuelle Probleme und Fragen, welche die Syna als 100-prozentige Netztochter der Süwag infolge der Corona-Pandemie bei der Kundenbetreuung umtreiben.
Den Abschluss des Abends bildete das in Planung befindliche neue Vereinsheim der SG Hünstetten in Görsroth. Der Vereinsvorstand hat in Eigenregie ein den Empfehlungen bzw. Vorgaben des Klimaschutzkonzeptes entsprechendes CO2-neutrales Energiekonzept für das Gebäude entwickeln lassen, und zwar in ehrenamtlicher Arbeit von Henry Blanke und Hans-Ulrich Weber. Folglich konnte Blanke die Planung im Detail erläutern, die unter anderem die Nutzung von Erdwärme und Photovoltaik für das Heizsystem und die Warmwasseraufbereitung vorsieht. Ein Vertreter des Landessportbundes Hessen hat schon von einem landesweiten Leuchtturmprojekt gesprochen.